Unter Feuerbestattung oder Brandbestattung, auch Kremation oder Einäscherung genannt, versteht man die Veraschung des Verstorbenen. Grundsätzlich wird für jede Feuerbestattung ein Sarg benötigt, der im Krematorium eingeäschert wird. Die sterblichen Überreste werden unverwechselbar in eine Aschekapsel gegeben, die für die Beisetzung gewöhnlich in eine Bestattungsurne eingesetzt wird. Die Trauerfeier kann vor der Einäscherung am Sarg stattfinden, dieser wird danach zum Krematorium überführt. Die Beisetzung der Urne kann dann zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis stattfinden. Oder aber man äschert zuerst ein, und führt dann die Trauerfeier an der Urne durch.

Rechtlicher Sonderfall

Für eine Feuerbestattung muss der nächste Angehörige seine schriftliche Einwilligung geben. Außerdem ist eine gesonderte Genehmigung nötig. Damit soll sichergestellt werden, dass keinerlei Zweifel an der Identität des Toten bestehen. Anders als bei der Erdbestattung wird der Leichnam daher vor der Kremierung ein zweites Mal von einem Amtsarzt oder Rechtsmediziner begutachtet. Eine Feuerbestattung unter freiem Himmel, wie sie etwa bei den Hindus gängig ist, ist in Deutschland nicht gestattet.

Verschiedene Urnen 

Bei Feuerbestattungen kann die Beisetzung der Urne von der eigentlichen Trauerfeier getrennt werden. Häufig findet die Beisetzung der Urne im engen Familienkreis statt. Urnen bestehen aus der oben genannten Aschekapsel sowie einem diese umgebenden Schmuckgefäß, das aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt sein kann. Es gibt Urnen aus Holz, Marmor, Zinn oder Keramik, aber mittlerweile auch biologisch abbaubare Urnen, etwa aus Brotteig oder ungebranntem Ton.

Urnengräber

Urnen werden wie Särge entweder in Wahl- oder Reihengräbern oder aber in sogenannten Kolumbarien beigesetzt, großen Wänden, in denen jede Urne ein eigenes Fach erhält.

Ruhefristen

Ruhefristen belaufen sich bei Urnengräbern auf 20 bis 30 Jahre. Bei Kolumbarien sind auch kürzere Ruhefristen von zehn Jahren möglich.

Vorteile und Nachteile der Feuerbestattung 

Die Kosten für eine Feuerbestattung sind etwas niedriger als für eine Erdbestattung, da der Sarg für die Einäscherung nicht so massiv sein muss wie für die Erdbestattung und daher günstiger ist.  Auch die Grabstelle ist etwas günstiger als ein herkömmliches Grab und auch die Kosten für die Grabpflege sind niedriger oder entfallen sogar ganz. Ein Vorteil der Feuerbestattung ist, dass der Zeitraum zwischen Todesfall und Beisetzung länger ist als bei einer Erdbestattung. Dies lässt den Angehörigen mehr Zeit für die Organisation und für die Wahl des Bestattungsortes. Nennenswerte Nachteile gibt es nicht, aber manche Menschen finden die Vorstellung, dass der Körper eines Angehörigen verbrannt wird, nicht sehr schön.

Kosten für eine Feuerbestattung 

Zuzüglich zum Sarg, der Feuerkapsel und der Urne müssen die Kosten für die Kremierung selbst sowie für die Bestattung entrichtet werden. Die Zeremonie kann nach Wunsch gestaltet werden. Für eine günstige Bestattung inklusive Grabstelle müssen ca. 1.800 Euro kalkuliert werden.